In regelmäßigen Abständen wird die Zusammensetzung des Restmülls in NÖ untersucht. Aktuell wurde eine solche Analyse im Jahr 2018 und 2019 durchgeführt.
Die Geschichte der modernen Abfallwirtschaft in NÖ begann vor etwa 30 Jahren: Damals wurden nur 13 % der anfallenden Abfälle getrennt gesammelt und recycelt. Der Rest wurde in einer der 20 Mülldeponien entsorgt - diese verfügten zu diesem Zeitpunkt über teils dramatisch knappe Restkapazitäten. Gebot der Stunde war, eine neue nachhaltige Abfallstrategie zu etablieren. Es erfolgten die Einführung der flächendeckenden Mülltrennung sowie die Gründung der NÖ Umweltverbände. Mit dem Beginn der Müllverbrennung wurde zudem eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung für nicht verwertbare Abfälle geschaffen. Die entwickelte Transportlogistik stellt seither sicher, dass der Großteil des Mülls per Bahn transportiert wird. Heute werden 62 % der Abfälle aus den NÖ Haushalten einem Recycling zugeführt. Eine Deponierung von unbehandeltem Hausmüll findet in NÖ nicht mehr statt.
In regelmäßigen Abständen wird die Zusammensetzung des Restmülls in NÖ untersucht. Aktuell wurde eine solche Analyse im Jahr 2018 und 2019 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass im Restmüll noch ein hohes Potential an Wertstoffen vorhanden ist - beispielsweise sind 27,5 % des Restmülls Bio--Abfälle. Diese wären in der Biotonne oder am Hauskompost besser aufgehoben. Denn Kompostieren ist praktisch gelebter Klimaschutz und ein Paradebeispiel für eine Kreislaufwirtschaft.
Umgerechnet auf die Gesamtjahresmenge an Restmüll in NÖ (rd. 232.000 Tonnen) bedeutet dies, dass jährlich rund 63.800 Tonnen biogene Abfälle, 26.400 Tonnen Kunststoffe, 9.900 Tonnen Glas oder 6.600 Tonnen Metalle über den Restmüll entsorgt werden. Eine Hochrechnung im Rahmen des NÖ Abfallwirtschaftsplan 2018 hat ergeben, dass jährlich Wertstoffe im Ausmaß von über 3 Millionen € im Resstmüll landen und anschließend auch noch teuer entsorgt werden müssen.
Details Restmüllanalyse 2018/2019
Für die Auswertung wurden 502 Proben mit 8.422 kg Probenmasse aus Restmülltonnen aus ganz NÖ untersucht. Die Planung der Stichprobe und Probenahme erfolgte durch die Universität für Bodenkultur. Auswertung und Erstellung des Berichts erfolgte durch Technisches Büro Hauer Umweltwirtschaft GmbH. Die Abfallanalysen wurden in einer ARGE mit der Pulswerk GmbH und der FHAnalytik GmbH durchgeführt.
Weiterführende Informationen:
Land NÖ